Warme Gewürze, starke Wissenschaft: Erforschung der antimikrobiellen Wirkung von Zimt, Nelken und Thymian

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Cinnamon and Clove

Wenn in der Weihnachtszeit der Duft von Zimt, Nelken und Thymian unsere Häuser erfüllt, bringen diese beliebten Gewürze nicht nur eine gemütliche Atmosphäre – sie besitzen auch bemerkenswerte antimikrobielle Eigenschaften. Pflanzliche Getränkeextrakte, die aus diesen traditionellen Zutaten hergestellt werden, können das Wachstum krankheitserregender Mikroben hemmen und bieten damit einen möglichen Ansatz zur Bewältigung der aktuellen Pandemie antimikrobieller Resistenzen. In dieser Literaturübersicht betrachten wir, wie saisonale Kräuter jahrhundertealte Traditionen mit modernen gesundheitlichen Vorteilen verbinden.

Die Pflanzenheilkunde hat sich über die Jahrhunderte stark weiterentwickelt, und einige moderne pflanzliche Mittel werden weltweit genutzt. Pflanzliche Produkte wie ätherische Öle, Extrakte und Kräutertees gelten aufgrund ihrer therapeutischen Wirkungen und ihres hohen Gehalts an natürlichen Wirkstoffen – darunter Flavonoide und Alkaloide – als vielversprechende alternative Behandlungen. Da die Antibiotikaresistenzen weiter zunehmen, suchen Forschende nach alternativen antimikrobiellen Therapieansätzen. Pflanzliche Extrakte und Kräuter haben sich dabei als vielversprechend erwiesen, da sie potenziell Resistenzen überwinden können. Zu den Pflanzen, die in Kräutertees häufig zum Einsatz kommen, gehören Zimt, Nelken und Thymian – alle drei besitzen antimikrobielle Eigenschaften. Nelkenöl enthält Eugenol, das bakterielle Zellmembranen schädigen kann. Thymianöl wiederum enthält Carvacrol und Thymol, die beide die bakterielle Atmung sowie die Proteinsynthese stören. Cinnamaldehyd, der Aromastoff des Zimts, wirkt vermutlich antimikrobiell, indem er die Durchlässigkeit der bakteriellen Zellmembran erhöht und so zum Austritt von Zellbestandteilen führt. Dennoch gibt es bislang nur begrenzte Forschung zu ihrer kombinierten Wirkung mit bestehenden Antibiotika sowie zu ihren alleinigen Effekten.

Seukep et al. untersuchten die antibakterielle Aktivität und die kombinatorischen Effekte von Zimt-, Nelken- und Thymianextrakten, indem sie die minimalen Hemmkonzentrationen (MIC) und minimalen bakteriziden Konzentrationen (MBC) gegen 14 multiresistente (MDR) Bakterienstämme bestimmten. Das getestete Bakterienspektrum umfasste Staphylococcus aureus, Escherichia coli, Salmonella spp., Shigella spp. und Pseudomonas aeruginosa. Zur Bestimmung von MIC und MBC wurde die Mikroverdünnungsmethode im Nährmedium verwendet. Für sich allein zeigten die Extrakte je nach Bakterienart und Lösungsmittel eine große Bandbreite an MIC-Werten zwischen 13 und 1024 μg/mL. Dennoch wiesen alle Extrakte hemmende Effekte auf das Bakterienwachstum auf, wobei Nelkenextrakt am wirksamsten war; die meisten MIC-Werte lagen zwischen 13 und 256 μg/mL. Bei der Kombination von Nelkenextrakt mit Antibiotika kam es zu einer deutlichen Senkung der MIC-Werte von Tetracyclin, Erythromycin und Ciprofloxacin – die Wirkung war dabei eher synergistisch als nur additiv. Dies deutet darauf hin, dass Nelkenextrakt in Verbindung mit bestimmten Antibiotika vielversprechende antimikrobielle Wirkungen zeigt und möglicherweise effektiv gegen pathogene Stämme wie S. aureus, S. typhimurium und S. flexneri eingesetzt werden kann. Allerdings lag das Verhältnis von MBC zu MIC bei Nelkenextrakt für die meisten Stämme über 4, was darauf hinweist, dass sehr hohe Mengen nötig wären, um 99 % der Bakterien abzutöten. Dennoch liefert die Studie überzeugende Hinweise auf die antimikrobielle Wirksamkeit von Extrakten aus Zimt, Nelken und Thymian gegen multiresistente Krankheitserreger – sowohl allein als auch in Kombination mit herkömmlichen Antibiotika.

Die Forschung schreitet weiter voran und könnte helfen, die Entwicklung resistenter Erreger zu bremsen – sei es durch neue therapeutische Ansätze oder durch die Verbesserung bereits verfügbarer Präparate. Synergistische Wirkstoffe gelten als besonders vielversprechend, da sie die Wirksamkeit klassischer Antibiotika unterstützen können, selbst wenn Bakterien bereits Resistenzen entwickelt haben – vor allem dann, wenn pflanzliche Extrakte deren Wirkung zusätzlich verstärken.

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Referenz:
Seukep AJ et al. In Vitro Antibacterial Potential of Herbal Beverage Extracts From Cinnamon, Clove, and Thyme and Their Interactive Antimicrobial Profile With Selected Antibiotics Against Drug‐Resistant Clinical Pathogens. Journal of Tropical Medicine. 2025.

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